Standardtänze

Standard- und Latein-Tänze unterscheiden sich vor allem in Haltung, Bewegung und Ausdruck. Bei den Standardtänzen – wie Walzer, Tango oder Quickstep – tanzen die Partner in geschlossener Haltung, die Bewegungen sind elegant, fließend und betonen das gemeinsame Gleiten über das Parkett. Latein-Tänze wie Cha-Cha-Cha, Rumba oder Jive dagegen wirken lebhafter und rhythmischer. Sie werden in offenerer Haltung getanzt, mit schnelleren, oft impulsiven Bewegungen und starker Körpereinspannung. Während Standard auf Harmonie und Linienführung setzt, steht bei Latein Leidenschaft, Dynamik und individuelle Ausdruckskraft im Vordergrund.

Langsamer Walzer (Slow Waltz)

Der Langsame Walzer ist das Sinnbild für Eleganz und Leichtigkeit – dieses besondere „Schweben“, bei dem der Alltag leiser wird und man nur noch Musik und Bewegung spürt. Das Lebensgefühl entsteht aus Ruhe, Harmonie und einem gemeinsamen Flow: Sie bewegen sich als Paar wie eine Einheit, weich geführt, sicher getragen. Technisch erreichen wir das vor allem über einen stabilen, aber bequemen Tanzrahmen, eine aufrechte Körperhaltung und ein klares Timing zur Musik. Typisch ist das sanfte Auf und Ab in der Bewegung (ohne hektisch zu werden), das dem Walzer seine fließende, edle Anmutung gibt.
Für Einsteiger ist der Langsame Walzer ideal, weil schon wenige Elemente sehr schön aussehen können, wenn die Grundprinzipien stimmen: Kontakt und Verbindung im Paar, gleichmäßige Bewegung und ein ruhiger Oberkörper. Im Training setzen wir auf einfache, gut wiederholbare Bausteine, die schnell Sicherheit geben. So entsteht Schritt für Schritt das Gefühl, „getragen“ zu werden – und genau dann macht der Walzer süchtig: nicht weil er kompliziert ist, sondern weil er sich richtig anfühlt.

Tango

Tango steht für Klarheit, Präsenz und Ausdruck – wie ein prägnantes Gespräch ohne Worte. Das Lebensgefühl ist konzentriert und spannungsvoll, aber nicht hektisch: kurze Impulse, bewusste Pausen, eindeutige Richtungen. Tango wirkt deshalb so stark, weil er Kontraste zulässt: ruhig und dann wieder markant, geschlossen und dann wieder öffnend. Technisch basiert das auf einer kompakten, stabilen Haltung, klarer Führung und sauber gesetzten Akzenten. Statt „Wellen“ und Schweben steht im Tango kontrolliertes Gleiten im Vordergrund – erdig, nah an der Musik, mit einem Fokus auf Präzision.
Für Anfänger ist Tango oft überraschend zugänglich, weil die Musik und die Struktur Orientierung geben. Man muss nicht viele Figuren können, um überzeugend zu wirken: Wenn Haltung, Verbindung und Timing stimmen, ist Tango sofort „lesbar“ – für das Paar und für die Zuschauer. Im Training arbeiten wir deshalb an einfachen, robusten Elementen, die unter realen Bedingungen funktionieren (volle Fläche, wechselnde Musik, Nervosität). Das Ergebnis ist ein Tanz, der Selbstvertrauen schafft: Sie wissen, was Sie tun – und das sieht man.

Wiener Walzer

Der Wiener Walzer ist pure Lebensfreude: schwungvoll, festlich, rund – wie ein Ballabend, der in Bewegung übersetzt wird. Das besondere Gefühl entsteht aus der kontinuierlichen Drehung und dem gleichmäßigen Fluss über die Fläche. Wenn es „klickt“, wirkt alles leicht und selbstverständlich: Man dreht, ohne zu wackeln, bleibt im Takt und gleitet dabei elegant durch den Raum.
Technisch erreichen wir das vor allem über Balance, einen ruhigen Oberkörper und eine klare gemeinsame Achse als Paar. Wichtig ist außerdem ein verlässlicher Rahmen, damit Führung und Folge auch bei Tempo stabil bleiben. Das Tempo schreckt viele am Anfang ab – muss es aber nicht. Wir bauen Sicherheit nicht über Druck auf, sondern über saubere Basics: Orientierung, Rhythmusgefühl und ein kontrolliertes Drehgefühl.
Für Einsteiger ist der Wiener Walzer deshalb ein schneller Erfolgsbringer: Mit wenigen, klaren Elementen kommt man zügig zu einem Ergebnis, das sich „groß“ anfühlt. Und das ist der Reiz: Der Tanz macht aus einfachen Mitteln einen starken Auftritt. Ob auf Hochzeiten, Bällen oder Vereinsveranstaltungen – wer Wiener Walzer kann, hat sofort ein Stück Eleganz im Repertoire, das überall funktioniert.

Slowfox

Der Slowfox ist der Inbegriff von Stil und Gelassenheit – ein Tanz, der nicht laut sein muss, um zu beeindrucken. Das Lebensgefühl ist „kontrollierte Leichtigkeit“: ruhig bleiben, groß wirken, fließen statt kämpfen. Slowfox ist weniger Show, mehr Qualität. Er belohnt Paare, die sich auf subtile Details einlassen: die Musik wirklich hören, die Bewegung kontinuierlich führen und dem Tanz Zeit geben.
Technisch liegt der Schwerpunkt auf einem stabilen, eleganten Rahmen, klarer Partnerschaft und einem durchgängigen Bewegungsfluss. Entscheidend ist, dass nichts abgehackt wirkt: Übergänge sind weich, Richtungswechsel geplant, und das Paar bleibt wie „auf Schienen“ – ohne steif zu werden. Statt viele Figuren zu sammeln, bauen wir im Training zuverlässige Kombinationsbausteine auf, die sich in jeder Musik und auf jeder Fläche gut anfühlen.
Für Anfänger ist Slowfox eine hervorragende „Qualitätsschule“: Man lernt, wie man mit wenig Aufwand viel Wirkung erzielt. Schon einfache Folgen sehen edel aus, wenn man die Grundprinzipien sauber umsetzt. Und genau das ist unser Ansatz: Wir reduzieren Komplexität, erhöhen Verständnis – bis der Slowfox nicht mehr wie ein „schwieriger Turniertanz“ wirkt, sondern wie das, was er sein soll: elegant, entspannt und absolut souverän.

Quickstep

Quickstep ist Dynamik mit Charme: schnell, federnd, fröhlich – wie ein guter Song, bei dem man automatisch mitwippt. Das Lebensgefühl ist Leichtigkeit trotz Tempo: Es soll spritzig wirken, nicht gehetzt. Quickstep bringt Energie auf die Fläche und gleichzeitig dieses augenzwinkernde „Wir haben das im Griff“-Feeling.
Technisch geht es um intelligentes Energiemanagement: Tempo kontrollieren, Rhythmus halten, Richtungswechsel sauber führen und dabei als Paar verbunden bleiben. Ein stabiler Rahmen und klare Kommunikation zwischen Führung und Folge sind hier der Schlüssel – damit die Bewegung nicht auseinanderfällt, wenn es schneller wird. Wir arbeiten außerdem an Musikalität: Quickstep lebt davon, Akzente zu erkennen und die Musik nicht nur „abzuarbeiten“, sondern zu spielen.
Für Einsteiger ist Quickstep oft ein Motivations-Boost, weil er sofort gute Laune macht und schnelle Erfolgserlebnisse bietet. Man muss nicht sofort alles können: Wir starten mit überschaubaren Elementen, die stabil tanzen lassen, und erweitern dann dosiert. So entsteht Schritt für Schritt ein Tanz, der nach außen locker aussieht – und sich innen sicher anfühlt. Ergebnis: Tempo, Spaß und ein Auftritt, der sofort Eindruck macht.